press release

KATALOG:
9# SALON INES RIEDER
In memorIam Ines Rieder
Gedankenwelt der Ines Rieder / Sichtbarmachung eines Archivs über Frauenforschung / The Conceptual World of Ines Rieder / Visualizing a Women’s Studies Archive Deutsch / Englisch, 148 x 210 mm, 60 Seiten, zahlreiche Abb. in Farbe, inklusive RucksackÜBERSETZUNG / TRANSLATION Jill Hannum DESIGN Lene Greif

KATALOG ansehen - hier klicken

*

11.8.Juli 2021, 19h
galerie michaela stock, Schleifmühlgasse 18, 1040 Wien
Einlass ab 18.30h, Das Konzert ist kostenlos. UAwG

Konzert für Ines Rieder des Ensemble airborne extended

Wie Ines Rieder die Landschaft der Lesben-Forschung kartographiert hat, erforschen die Musikerinnen des Ensembles airborne extended im Programm „Landschaften“ die Klangmöglichkeiten ihrer speziellen Besetzung im Spannungsfeld Musik - Elektronik - Objekte - Performance- Neue Medien. Es werden dabei hauptsächlich Werke präsentiert, die für das Ensemble von Komponistinnen geschrieben wurden, viele davon sind österreichische Erstaufführungen.
Im Einsatz sind Techniken wie mouvement controller und interaktive Live-Elektronik, die Instrumente selbst werden durch Materialien wie Fäden, Schläuche und Ventilatoren erweitert und ferngesteuert, sowie präpariert mit Schleifpapier, Sandpapier, Fahrradreifen, Glas, Styropor...
Neueste Kammermusik wechselt sich ab mit Klanggestaltung auf Alltags-, Küchen- und Recyclinggegenständen, die durch Einbettung in künstlerischen Kontext in neuem Licht erscheinen.

Ensemble airborne extended:
Elena Gabbrielli - Flöten.
Sonja Leipold - Cembalo.
Caroline Mayrhofer - Blockflöten/Paetzold.
Tina Žerdin - Harfe.
Alisa Kobzar - Klangregie

*

12.Juli 2021, 17.00-19.30 Uhr
Startpunkt: Burgtheater Haupteingang, Universitätsring 2, 1010 Wien
Endpunkt galerie michaela stock, Schleifmühlgasse 18, 1040 Wien
ANMELDUNG office@petra-unger.at oder Telefon: +43 664 421 64 44
Dieser Spaziergang ist kostenlos UAwG.

FRAUENSPAZIERGANG / WOMENS' WALK with Petra Unger

Lesbisches Wien | In Memoriam Ines Rieder - Auf den Spuren lesbischer Frauen*Stadtgeschichte
ein Spaziergang mit Petra Unger

Die erste Regisseurin am Burgtheater lebt in einer Frauen*Beziehung.
Grete von Urbanitzky schreibt einen der ersten Lesbenromane.
Das Denkmal der Kaiserin Theresia muss mit Blick auf lesbische Geschichte anders gesehen werden und an Smaragda Berg erinnert ein Gemälde in der Sammlung Leopold. Auf diesen und vielen anderen Spuren lesbischer Geschichte wandelte auch Ines Rieder. Mit größter Begeisterung und Genauigkeit. Mit Leidenschaft und politischem Engagement. Ihr und vielen aktuellen, lebendigen Orten lesbischen Lebens und Wirkens ist dieser Spaziergang auf den Spuren lesbischer Stadtgeschichte gewidmet!

*

20.19.06.2021 - 28.08.2021
ERÖFFNUNG: 19.06. & 20.06.21
Finissage: Samstag, 28.08.21, ab 14 - 19 Uhr mit Katalogpräsentation

#9 Salon: Gedankenwelt der Ines Rieder
Sichtbarmachung eines Archivs über Frauenforschung

Die Ausstellung ist Teil der fortlaufenden Serie mit dem Titel SALON REAL / VIRTUAL

WERKE VON Lilo Nein, Marlene Rodrigues, Elisabeth Schimana, Denise Schellmann, Nicole Suzuki
Konzert: Ensemble Airborne Extended.
Gespräch / Text: Margit Hauser, Ulrike Lunacek, Nina Schedlmayer, Petra Unger, Magdalena Vukovic

Gedankenwelt der Ines Rieder / Sichtbarmachung eines Archivs über Frauenforschung Ines Rieder war eine Historikerin, Autorin, Feministin und Journalistin.
Ihr Thema war die Aufarbeitung, Bewahrung und das Sichtbarmachen lesbischer Geschichte. Ines Rieder war die Hausbesitzerin der Schleifmühlgasse 18.
Ines Rieder ist im Dezember 2015 unerwartet verstorben.

Ines Rieder, 1954 in Wien geboren, kämpfte immer gegen Ausbeutung, Raubbau an den Ressourcen, soziale Ungerechtigkeit und die Rechte von Schwächeren an, und sie war in Österreich eine Vorreiterin, die sich für die Erforschung der Geschichte von Lesben und Schwulen einsetzte. Einen Teil ihres Lebens verbrachte sie in Berkeley, San Francisco und Sao Paulo, bevor es sie wieder nach Wien zog.

Zu den großen Verdiensten von Ines Rieder gehört die Sichtbarmachung des lesbischen Lebens und deren Geschichte. Rieder legte viel Wert auf deren historische Erforschung und Bewahrung auch in zugänglich gemachten Archiven. Mit ihren Publikationen setzte sie ein Zeichen gegen deren Ausblendung und schuf Möglichkeiten der Identifikation und kritischen Auseinandersetzung mit lesbischen Persönlichkeiten. Bereits 1988 hat sie sich als Co-Autorin in dem Buch Frauen & Aids, das diese Epidemie aus einer feministischen Perspektive ansprach, beschäftigt. Der Schwerpunkt ihrer schriftstellerischen und wissenschaftlichen Arbeiten waren lesbische Biografien des 20. Jahrhunderts.

Nach ihrem plötzlichen Tod wurde ihr Nachlass 2016 dem STICHWORT - Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung zur Aufarbeitung und Bewahrung übertragen. Über 74 Archivkartons und 150 Datenbankeinträge umfasst der private Nachlass und ermöglicht das Nachvollziehen ihrer Schreib- und Denkprozesse so wie die oft langjährigen Vorstudien zu einem Vorhaben

Dieses Archiv, sowie die daraus resultierenden, viele Lebensgeschichten, ihre Gedankenwelt werden nun in einer Ausstellung sichtbar gemacht. Diese Ausstellung ist nicht nur die Geschichte eines Archivs aus Menschenfleisch, sondern soll uns zeigen, was passiert, wenn dieses Archiv, der Ort des Bewahrens von Dokumenten und Wissen, nicht weiter befüllt wird, und somit aufhört zu existieren.

Ihre langjährige Lebensgefährtin und Künstlerin Marlene Rodrigues - die maßgeblich an dieser Ausstellung mitgearbeitet hat, hat die Gedankenwelt von Ines Rieder folgendermaßen beschrieben: „Das Gehirn von Ines Rieder war besser als jedes digitale Archiv, in diesem waren tausende von Geschichten und so viel Wissen, Gedanken und Ideen über das Leben und Wirken anderer Frauen gespeichert. Ines liebte das Leben und die Menschen, und mit Begeisterung hat sie Veränderungen und die dazugehörenden Geschichten, aufgesaugt und archiviert.“

Es werden für das Ausstellungsprojekt Frauen eigeladen, die Ines Rieder bereits kannten oder sich nun erstmals mit ihrer Gedankenwelt, dem Archiv, auseinandersetzen. Das Archiv wird neu rezipiert, erweitert und künstlerische sichtbar gemacht und stellt Fragen nach den Grenzen des Archivs bezüglich des Bewahrens, Zugänglich- und Sichtbarmachens durch die räumlichen, zeitlichen und sozialen Kontexte. Dabei setzten sich die neu entstanden Werke, sei es ein Gedicht, ein komponiertes Musikstück, ein Video, ein Text, eine Performance oder eine Zeichnung selbstreflexiv mit der eigenen, archivierten Geschichte der Künstlerinnen auseinander.

Aus aktuellem Anlass wird die Ausstellung sowohl in einer virtuellen 3D-Galerie als auch im realen Ausstellungsraum in der Schleifmühlgasse 18 präsentiert. Die Kunstwerke werden zusammen mit einigen persönlichen Objekten von Ines Rieder, die ihren Arbeitsalltag repräsentierten, gezeigt.Im Salon der Galerie sind Talks, Konzerte und Performance angedacht. Je nach epidemischen Auflagen im Juni 2021 können diese einzelnen Veranstaltungen auch ohne Publikum per Video voraufgezeichnet werden. Bei einem visuellen Spaziergang zwischen der Schleifmühlgasse 18 (dem Haus in dem Ines Rieder lebte) und dem Stichwort Archiv (in der Gusshausstraße 20) sind alle Kunstwerke zu sehen. Es ist ein Frauenspaziergang über lesbische Frauen im Bezirk mit Petra Unger geplant. Nach dem Ende der Ausstellung sollen alle neu entstandenen Kunstwerke, Videos, die virtuelle Ausstellung, und Dokumente dem Stichwort Archiv übergeben werden. Alle neu entstandenen Zeitdokumente bleiben aber weiterhin in der virtuellen Galerie sichtbar. Begleitend zur Ausstellung wird es einen Blog, einen mehrseitigen Ausstellungskatalog, Plakate und eine Videodokumentation der Gespräche, Konzert und Performance geben. Auch diese Zeitdokumente sollen in der virtuellen Galerie abrufbar sein.

Projektteam & PartnerInnen. galerie michaela stock & Verein zur Förderung der Kunst – Schleife 18. Marlene Rodrigues, Künstlerin. STICHWORT - Archiv der Frauen- und Lesbenbewegung. goes art | channel TV visuelle Medienplattform. Kunstmatrix, digitale Kunstplattform

PROGRAMM

Samstag, 19.06.21, 17 - 22 Uhr
Eröffnung der realen und virtuellen Ausstellung. Die Künstlerinnen sind anwesend.
Wo: galerie michaela stock, Schleifmühlgasse 18

Sonntag, 20.06.21, 11 - 17 Uhr.
11 Uhr Vortrag von Ulrike Lunacek, anschließend Gespräche und Kaffee mit den Künstlerninnen und Couchgesprächen bis 17 Uhr.
Wo: galerie michaela stock, Schleifmühlgasse 18

Donnerstag, 08.07.21, 18 - 20 Uhr
Landschaften, Konzert des Ensemble Airborne Extended. Elena Gabbrielli - Flöte, Sonja Leipold - Cembalo, Caroline Mayrhofer - Blockflöte / Paetzold, Tina Žerdin - Harfe, Alisa Kobzar – Klangregie.
Wo: galerie michaela stock & Basement, Schleifmühlgasse 18

Montag, 12.07.21, 17 - 19 Uhr. FrauenSpaziergang mit Petra Unger. Spaziergang in memoriam Ines Rieder und lesbischer FrauenGeschichtsforschung

Samstag, 28.08.21, ab 14 - 19 Uhr. Finissage mit Katalogpräsentation

Abgerundet wird die Ausstellung durch Kamingespräche im Salon, die sich mit der Gedankenwelt von Ines Rieder auseinandersetzen.
Weitere Informationen und Details folgen zu gegebener Zeit auf der Homepage. www.galerie-stock.net