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"Besonders der Werkzyklus Aus großer Höhe, 2007/2010 baut auf die sequenzielle Seh­erfahrung der Gegenwart und jüngsten Vergangenheit auf. Er reagiert auf ein kollektives Wissen. Das Wissen um die fotografische Erfassung der Welt und ihrer Bevölkerung aus großer Höhe. Im Gegensatz allerdings zur sequenziellen Fotografie, zur fotografischen Aufnahme, sind die Gemälde, die ausnahmslos durch die Fixierung und Schichtung von Marmor- und Schiefermehl entstanden sind, keine Abbilder der Wirklichkeit, sondern Bilder, die durch eine emotionale und intellektuelle Reflektion gegangen sind. Mit Pinsel und Spachtel arbeitet Rump aus der zähen Masse Wülste, Grate und Verwerfungen heraus und in sie hinein Schnitte und Narben. Wunden gleich. Schmerzlich einem neutralen Trägermaterial abgerungen. Die Grenzen verwischen zwischen Gemälde und Plastik. So entstehen körperliche Bilder. Sie zeichnen sich durch eine ausgeprägte Reliefstruktur aus, die wie die Oberfläche eines unwirtlichen Bereichs der Erdoberfläche anmutet, der aus großer Höhe betrachtet wird. Besonders aus größerer Entfernung evozieren die Arbeiten die Assoziation mit der Schwarz-Weiß-Fotografie. Fast nicht zu unterscheiden. Irritierend. Eine Art künstlerische Interferenz. Dabei bedient sich Rump nur selten, und wenn, dann zeichenhaft der Gegenständlichkeit. Er bleibt weitestgehend in der Abstraktion und entwickelt aus ihr Formen und Strukturen, die auf globalen Sehgewohnheiten und kollektiven Erinnerungspotentialen basieren." (aus dem Katalogbeitrag von Christina Biundo)

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Aloys Rump
Aus großer Höhe
Kuratoren: Klaus Maßem, Werner Müller