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Die Arbeiten von Andrea Bender bestechen mit malerischer und aussagekräftiger Brillanz. Auch in der aktuellen Ausstellung „Popanz“ gelingt es ihr wieder, starre Konventionen gekonnt zu parodieren und sich jeder glatten, stubenreinen Ästhetik erfolgreich zu widersetzen.

Die Künstlerin Andrea Bender, die bei Jörg Immendorff und Dieter Krieg studierte, inszeniert in ihren pastos verfließenden Gemälden eine befremdliche Kluft zwischen Figur und Kulisse. Die Protagonisten in Benders Arbeiten, meist geschlechts- und alterslos in ihren üppigen barocken, ausufernden Körpern, die wie ein Gegengewicht zur massigen Barockarchitektur erscheinen, ziehen den Betrachter tief in das Geschehen hinein. Meist ernst, oft fast schon vorwurfsvoll, scheinen sie ihn aufzufordern, an ihrem absurden Treiben teilzunehmen oder zumindest Stellung zu beziehen. „Je tiefer man eindringt in die Bildwelt, verknüpft mit der Erinnerungswelt jedes einzelnen Rezipienten, desto deutlicher wird, dass Begriffe wie Widersprüchlichkeit, Ambivalenz und Vieldeutigkeit die Arbeit besser treffen als eine stringente Analyse“ beschreibt die Künstlerin selbst eine Annäherung an ihr Werk.

Die malerischen Mittel begleiten und unterstreichen diesen Eindruck: Pastoser, dicker und schwerer Farbauftrag wechselt mit aquarellartiger Transparenz. Zeichnerische Mittel streiten mit reiner Malerei um Vorherrschaft, poetische Bilddichtung und Karikatur mit freier Farbgestaltung. Was zum Teil wie ein Aquarell erscheint, formuliert Bender im riesigen Format. Auf formaler und gestalterischer Ebene führen diese Gegensätze vor, was inhaltlich an Aggression und Humor, an Leichtigkeit und Schwere, an Ironie und Tragik, an Physis und Psyche, an Idylle und Alptraum aufeinander stößt und sich ständig durchdringt.

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Andrea Bender
Popanz