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Anna und Bernhard Blume (*1937) zählen international zu den bedeutendsten Vertretern einer inszenierten Fotografie, die – in ihrer Art unvergleichlich – auf ironisch-hintergründige Weise die menschliche Selbstüberschätzung ins Visier nimmt. Mit ihren schwarz-weißen, großformatigen und häufig vielteiligen Fotoserien, deren Hauptdarsteller sie selbst sind, erkundet das Künstlerpaar im Selbstversuch eine mitunter verzweifelte transzendentale Sehnsucht - nach Überwindung der Grenzen des Raumes, der Zeit, der menschlichen Erfahrung und des Denkens. Performance, Malerei und Fotografie sind in ihren Großfotoserien, in denen Dinge und Menschen sich über das Gesetz der Schwerkraft hinwegsetzen, nicht voneinander zu trennen. Während sich Anna und Bernhard Blume wie beispielsweise mit den Fotoserien “Trautes Heim“ oder „Im Wahnzimmer“ lange dem deutschen kleinbürgerlichen Milieu gewidmet haben, gehen sie mit der Fotoserie „Im Wald“ gewissermaßen zurück zum „Ursprung“ der romantischen deutschen Befindlichkeit, deren Reflexe die Wände trauter Heime bis heute zieren. Hierin werden überlieferte Topoi der Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern im vergeistigt aufsteigenden Mann und einer rücklings zur Erde stürzenden Frau parodiert – Metaphysik ist eben Männersache.

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Anna und Bernhard Blume
Metaphysik ist Männersache