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Ein bevölkertes Weltall aus übermalten Buchseiten, psychedelische Urlaubskarten als Science-Fiction-Szenarien – in ihrer ersten Einzelausstellung im neuen Salon von „Comme ci Comme ça II“ zeigt Corinne Schneider Serienbilder auf der Schnittstelle zwischen Malerei und Fotografie.

Als Enzyklopädien des Unterwassergetiers sind die großformatigen Tableaus "Korallen" zusammengesetzt aus übermalten und auf Nessel aufgezogenen Buchseiten mit Fotos von Korallen, Schwämmen, Seegurken und Fischen. "Pferde" sind aus Pferdezeitschriften der 70er Jahre geklaubte Illustrationen, ebenfalls auf Nessel aufgezogen. Eine Action-Painting-Goldstruktur überzieht die Bilder und hebt den Teenagerkitsch in einen magischen Zusammenhang. Kein Fixpunkt ordnet diesen animalischen Kosmos. Zwei Serien mit Postkartencollagen zeigen Schmetterlinge, die wie mutierte Insekten vor bretonischen Küstenlandschaften schweben, und Muscheln, die wie Ufos über der portugiesischen Steilküste stehen. Alle Spuren der Zivilisation sind durch Goldübermalung neutralisiert, so daß ein entmenschlichter Raum ohne Geschichte und ohne Maßstab entsteht. Raupen, Schmetterlinge, Koralle und Schwämme bewohnen als Riesenwesen ohne Kontext die leergeräumten Landschaften.

Corinne Schneider, geboren 1963, lebt und arbeitet in Köln. Sie studierte Freie Malerei an der Fachhochschule für Kunst und Gestaltung in Köln. Mehrmonatige Projekte im Ausland führten sie nach Paris ans Museum National d'Histoire Naturelle und in die Bretagne. Sie stellte u. a. in Poitiers, Concarneau, Köln, Mönchengladbach und im Museum Alexander Koenig in Bonn aus. Im Juni 2006 zeigte sie ihre Pferdeskulptur "Die Ankunft" bei der Ausstellung "a3-Art" auf der Place St. Sulpice in Paris.

Andreas Rosenfelder

Pressetext

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Corinne Schneider
"Das wundersame Leben der Tiere"