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Premiere: Grosses Haus, 25.02.2022

Draussen vor der Tür
von Wolfgang Borchert

"Tote, Halbtote, Hungertote, Bombentote, Ozeantote, Verzweiflungstote, Verlorene, Verlaufene, Verschollene. Unschöner Anblick, diese vielen dicken weißen weichen Wasserleichen heutzutage. Sie sinken. Kein Salut. Kein Sterbegeläut. Keine Grabrede. Sie sinken. Sie sinken." (Wolfgang Borchert)

Welche Verantwortung übernehmen wir für die Folgen der Kriege "draußen vor der Tür", an denen wir beteiligt sind? Was wollen wir wissen von den Auswirkungen der Gewalt "draußen vor der Tür", von der wir profitieren? Wer ist bereit, sich der Wahrheit eines Schlachthauses zu stellen, bevor er sich sein Wurstbrot schmecken lässt?

Beckmann, der traumatisierte Kriegsrückkehrer, für den eine Heimkehr jedoch nicht möglich ist, bleibt "draußen vor der Tür", nachts im Regen, auf der Straße. Verfolgt von seinen quälenden Erinnerungen, will er keinen Tag länger ermordet werden und keinen Tag länger Mörder sein. Er schreit der Gesellschaft ihre kollektive Schuld ins Gesicht und verlangt Antwort.

Michael Thalheimer wird das "Stück, das kein Theater spielen und kein Publikum sehen will", wie Borchert es betitelte, mit Kathrin Wehlisch als Beckmann auf die Bühne bringen.

Besetzung & Regieteam:

Bettina Hoppe
als Frau Kramer
Jonathan Kempf
als Der Tod
Oliver Kraushaar
als Der Einbeinige
Peter Luppa
als Gott
Tilo Nest
als Ein Kabarettdirektor
Josefin Platt
als Die Elbe
Philine Schmölzer
als Ein Mädchen
Veit Schubert
als Ein Oberst
Kathrin Wehlisch
als Beckmann und Der Andere

Regie: Michael Thalheimer
Bühne: Olaf Altmann
Kostüm: Nehle Balkhausen
Musik: Bert Wrede
Licht: Rainer Casper
Dramaturgie: Amely Joana Haag