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In der Ausstellung "Night falls, day breaks" zeigt Eva Teppe im Videospace der Galerie neben Stereographien Ihre Videoinstallation "Shinjuku Twilight". Die Arbeiten entstanden während ihres Aufenthalts in Tokio.

„Der Künstlerin waren auf der Straße herumliegende Menschen, vornehmlich Männer, aufgefallen, wenn sie um 5 Uhr morgens die dann schließenden Clubs und Bars verließ. Die offensichtlich völlig erschöpften Menschen waren keineswegs Obdachlose, sondern hatten sich nur temporär auf der Straße niedergelassen. Eine merkwürdige, faszinierende Situation, denn genau zu jener Tageszeit begann auch der morgendliche öffentliche Verkehr und die ersten Berufstätigen waren wieder auf dem Weg zu ihrer Arbeit. Aus diesem Grund hat die Serie von Eva Teppe auch den Titel „Twilight“ bekommen – um genau jenen Moment des Dazwischen zu beschreiben.

Für die Künstlerin ist dies nicht das erste Mal, dass sie sich mit dem Thema des (leblosen) Körpers beschäftigt. Vor sieben Jahren arbeitete sie mit Körperteilen von Animationspuppen, die sie auf der Straße und im Wald inszenierte, was an die berühmte Fotoserie des Surrealisten Hans Bellmer erinnert. Ein surrealistischer Zug liegt auch den Fotos von Eva Teppe aus Tokio zugrunde. Dieser verstärkt sich noch durch die Systematik der Aufnahmen. In allen ist die Grundlinie auf gleicher Höhe, die aufgenommenen Personen liegt wie gefällt da, fast in der Tradition des Christo scorto von Mantegna, der ebenfalls in extremer perspektivischer Verkürzung dargestellt ist. Eva Teppe hat ein Gespür für die Skurrilität der Großstadt und ihrer Bewohner. Eine formale Ähnlichkeit ist auch zu einer anderen Arbeit vorhanden, die sie in New York machte. Mit der Kamera nahm sie im Central Park wie beiläufig Menschen auf, die auf der Wiese lagerten.“ (Text von Nicola Kuhn)

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Eva Teppe
Night falls, day breaks