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Stephan Kaluza, ein Düsseldorfer Künstler, Autor, Performer, Maler und Fotograf, beschäftigt sich sein Jahren mit der Thematik der Erinnerungslandschaften.

2011 wurde die Fotoserie „Felder“, Aufnahmen von Schlachtfeldern in ihrem heutigen Zustand, in der Arthena Foundation/Kai 10 – Raum für Kunst in Düsseldorf gezeigt. In der aktuellen Fortführung „Felder II“, die in der Galerie des Polnischen Institut Düsseldorf zu sehen ist, erweitert sich das Projekt um die Bedeutungen der Orte Buchenwald, Auschwitz und Obersalzberg.

Die Bilder der schönen und idyllischen Landschaft um Buchenwald, Obersalzberg, Auschwitz stehen im bewussten Kontrast zum Wissen über das dort Geschehene; in diesen Fotos von romantisch anmutenden Wäldern, Wiesen und Flüssen zeigt sich eher eine Unschuld und eine Unbeirrbarkeit der Natur, unabhängig vom menschlichen Handeln seinerzeit. In ihrer stillen Präsenz verdeutlicht die Natur die Flüchtigkeit, und ebenso die Abgründe des menschlichen Handelns. Die Bilder basieren auf einer Art „doppelten“ Wahrnehmung; das Wissen von den Ereignissen in Srebrenica, ebenso Auschwitz und Buchenwald, findet parallel zum eigentlich Sichtbaren statt, es entsteht so die Illusion einer entnommenen Zeit, eines angehaltenen Augenblicks. Die Fotos stellen derart die Frage nach den „Bildern hinter den Bildern“, nach der (un)sichtbaren „Bedeutung“ dieses Ortes. Der lange Bildstreifen zu Buchenwald zeigt den Blick auf die Gedenkstätte, das ehemalige KZ ist nur marginal hinter den Bäumen zu erkennen. Wenige Meter entfernt vom KZ Auschwitz (1) in Oświęcim sind Familien beim Baden im Fluss Soła zu sehen. Das großformatige Foto des Obersalzberges hingegen zeigt den Blick auf die Landschaft um Berchtesgaden - ein Blick, der sich auch nach sieben Dekaden nicht verändert hat. Vor diesen Bergen wurde u.a. der Holocaust erdacht und besonders hier kontrastiert die Idylle der Natur mit den Abgründen des menschlichen Geistes. Den Fotos dieser Landschaften ist eines gemein - die Natur steht in ihrer Schönheit im Vordergrund. Nicht, um die traurige Berühmtheit dieser Orte zu „verniedlichen“, vielmehr, um ein Bewusstsein von Zeit und Vergessen zu hinterfragen.

Die Ausstellung wird gefördert von der Stadt Düsseldorf.