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Frauenpower rund um den Globus

Bonn, 7.7.2009 Am 9.9.2009 wird erstmalig eine gemeinsame Ausstellung der Frauenmuseen weltweit eröffnet (bis 8.11.09), gleichzeitig beginnt die Konferenz (9.-12.9.09). Der Festakt findet im Frauenmuseum Bonn statt, der „Mutter“ aller Frauenmuseen, das 1981 als erstes, unter diesem Namen, gegründet wurde.

In der Ausstellung „Frauenmuseen weltweit“ stellen sich die ca. 40, bisher bekannten, Frauenmuseen von allen Kontinenten vor. Die meisten Häuser gibt es in den USA, doch auch in Mexico und Argentinien gibt es Frauenmuseen, Afrika hat drei Frauenmuseen zu bieten: Mali, Sudan und Senegal. Erstaunlich ist, dass in Vietnam sogar zwei Frauenmuseen exstieren, beides staatliche Gründungen mit jeweils ca. 40 Stellen. Die meisten Museen haben wenige feste Stellen und viele Ehrenamtliche. Das Frauenmuseum im Sudan ist an die dortige Frauenuniversität angegliedert.

Die Vielfalt der Frauenmuseen zeigt sich auch in einer breiten Themenpalette. Viele Museen haben den Schwerpunkt Geschichte, manche sind mehr ethnologisch oder archäologisch ausgerichtet. Einige sind reine Kunstmuseen wie in Amsterdam und Washington, andere kombinieren zeitgenössische Kunst mit historischen oder gesellschaftlichen Themen, wie es im Bonner Frauenmuseum seit fast 30 Jahren Tradition ist. Neben den bestehenden Museen gibt es eine Reihe von Initiativen, die ein neues Museum gründen möchten und zwar auch in Ländern, die nicht unbedingt durch eine frauenfreundliche Politik glänzen wie der Iran oder Albanien.

„Idole – role models – Heldinnen“ ist der zweite Teil der Ausstellung, hier präsentieren die Museen eine oder mehrere Frauen ihres Landes, die als Vorbilder dienen können. Gezeigt werden Frauen, die als Heldinnen des Alltags oder durch besondere Leistungen auffielen: Der Bogen reicht von der Flugpionierin Nancy-Bird Walton. Australien, zur Brigadistin der vietnamisischen Befreiungsarmee Nguyen Thi Dinh, von der Flamencotänzerin Carmen Amaya aus Granada bis zu Gro Harlem Brundtland aus Norwegen, der ersten feministischen Ministerpräsidentin.

Das Frauenmuseum Bonn erinnert an die Frauen der Rosenstraße, die im Zweiten Weltkrieg eine Woche lang gegen die Deportation ihrer jüdischen Ehemänner demonstrierten.

Das Netzwerk „womeninmuseum“ wurde Juni 2008 in Meran gegründet, als die Repräsentantinnen vieler Frauenmuseen erstmalig zusammenkamen. Beim diesjährigen 2.Treffen in Bonn, zu dem 60-70 Kolleginnen aus der ganzen Welt erwartet werden, findet eine öffentliche Tagung statt, auf der sich Frauenmuseen von allen Kontinenten vorstellen. Darüber hinaus sind Museumsfachleute und Kulturwissenschaftlerinnen eingeladen. Prof. Angelika Ruge-Schatz, Präsidentin von ICOM-ICTOP sieht neue Wege für alle Museen, und Prof. Michael Fehr zeigt auf, welchen Einfluss die Frauenmuseen auf die „Männermuseen“ haben.

Die zu erwartende babylonischen Sprachenvielfalt erfordert entsprechend viele Dolmetscherinnen. Die Kataloge werden deutsch-englisch gedruckt.

Auch für den internen Austausch der Museen ist Platz eingeräumt. Ein wichtiges Ziel der Konferenz ist es, das Netzwerk zu einem starken Instrument der Frauenkultur und der Frauenmuseen zum machen, den Austausch von Wissen und Projekten zu fördern und die gegenseitige Unterstützung zu forcieren. Von dieser Konferenz der Frauenmuseen soll die Begeisterung in weitere Länder getragen werden, so dass viele neue faszinierende Projekte entstehen.

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Frauenmuseen weltweit
Die 2. Internationale Konferenz der Frauenmuseen und ihre erste gemeinsame Ausstellung

09.09.09 - 12.09.09 Konferenz
09.09.09 - 08.11.09 Ausstellung