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Die erste grosse monographische Ausstellung im LIECHTENSTEIN MUSEUM dokumentiert das Lebenswerk des für die Entwicklung in Österreich höchst bedeutenden Barockbildhauers Giovanni Giuliani, der eng mit dem Fürstenhaus Liechtenstein verbunden war. Fürst Johann Adam Andreas I. von Liechtenstein (1657–1712) beauftragte ihn mit der plastischen Gestaltung des Treppenhauses im Stadtpalais Liechtenstein in der Bankgasse; auch für das Gartenpalais in der Rossau und seinen ursprünglichen Barockgarten lieferte er den Skulpturenschmuck. In der Sala Terrena des Gartenpalais haben sich zwei monumentale Hauptwerke von Giuliani aus Stein erhalten, die der Künstler nach eigens durch den Bauherrn in Florenz angekauften Modellen von Massimiliano Soldani Benzi (1656–1740) zu fertigen hatte. Im Stift Heiligenkreuz im südlichen Wienerwald hat sich eine einzigartige Sammlung der Bozzetti Giulianis erhalten, die neben einigen monumentalen Bildwerken aus dieser Sammlung den Kern dieser Ausstellung bilden werden. Bis heute ist diese Werkgruppe in keiner qualifizierten Form öffentlich präsentiert worden. Erst vor kurzem konnten auch die Fürstlichen Sammlungen zu einem bereits vorhandenen Bozzetto für die Bankgasse fünf weitere virtuose Entwürfe erwerben. Zu diesem Bestand kommen Werke anderer Künstler aus den Fürstlichen Sammlungen sowie Leihgaben, die das Umfeld dieses wohl wichtigsten österreichischen Bildhauers des Frühbarock verständlich machen. Die Kunst seiner Vorläufer, Lehrer und Kollegen wird mit wichtigen Beispielen belegt sein. Ein sorgfältig erarbeiteter wissenschaftlicher Katalog wird die einzigartige Künstlerkarriere Giulianis dokumentieren. Mit dieser Ausstellung wird für Inhaber von Eintrittskarten des LIECHTENSTEIN MUSEUM erstmals das Haupttreppenhaus im Palais in der Bankgasse (1. Wiener Gemeindebezirk) wieder zugänglich sein, das mit seiner Skulpturenausstattung der wohl schönste barocke Treppenraum Wiens ist. Damit schlägt das LIECHTENSTEIN MUSEUM die Brücke zu einem möglichen zweiten Ausstellungsort, dem Majoratshaus. Nach der Sanierung der im aufwändigsten zweiten Rokoko ausgestatteten Festräume könnte es die Sammlung der Gemälde des späten 18. und des 19. Jahrhunderts beherbergen und in aufregenden „Period Rooms” zugänglich machen.

Pressetext

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Giovanni Giuliani
Wissenschaftliche Konzeption: Luigi Ronzoni