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Herbert Albrecht. Stein und Bronze
Ausstellungen im vorarlberg museum und im Kunsthistorischen Museum Wien Vernissage: 20.07.2017, 10.30 bis 11.30 Uhr
Ausstellung: 20.07.2017 bis 03.09.2017

Das Kunsthistorische Museum Wien und das vorarlberg museum in Bregenz ehren den Bildhauer Herbert Albrecht anlässlich seines 90. Geburtstags mit zwei Ausstellungen. Seit über sechzig Jahren gilt Albrechts künstlerisches Interesse der menschlichen Figur. Ein Querschnitt seines Schaffens mit Schwerpunkt auf neuesten Arbeiten ist im Atrium des vorarlberg museums und auf dem Kornmarktplatz zu sehen. Diesen Arbeiten werden griechische und römische Figuren aus der Antikensammlung des KHM gegenübergestellt. Die Vernissage in Bregenz findet am Donnerstag, 20. Juli um 10.30 Uhr statt, jene in Wien am Montag, 18. September.

Der stehende, der sitzenden Mensch, vor allem der Kopf – Herbert Albrecht sucht nach immer neuen Formen für sein Thema. „Das Menschenbild ist fragil geworden, spätestens nach den Gräueln des Nationalsozialismus“, erzählt er Kurator Walter Fink im Katalog zur Ausstellung. Man könne den Menschen nicht mehr idealisierend darstellen, deshalb „reduziere ich ihn, mache ihn sozusagen zum Symbol des Menschen. Ganz besonders zeigt sich das in der Abstraktion und Reduktion des Menschenbildes, in der radikalen Zurückführung auf das Wesentliche und in der Verfremdung des Gewohnten.“
Er, der mit 17 Jahren in den Krieg ziehen musste, blieb ein Leben lang dieser Doktrin treu – und den klassischen Bildhauer-Materialien Stein und Bronze. Kaum ein Zeitgenosse tut sich diese schwere Arbeit noch an. Herbert Albrecht steht mit 90 Jahren täglich im Atelier. „Der Stein zwingt zur Haltung und widersetzt sich durch seine Härte der Schnelllebigkeit unserer Zeit und damit dem Zeitgeist“, sagt er.

Biografie
Herbert Albrecht gehört zu den Klassikern der österreichischen Bildhauerei. 1927 in Au im Bregenzerwald geboren, besuchte er ab 1941 die Bildhauerklasse der Kunstgewerbeschule in Innsbruck bei Prof. Hans Pontiller. 1944 wurde er in den Zweiten Weltkrieg eingezogen, 1946 beendete er seine Ausbildung in Innsbruck. Ab 1949 studierte Albrecht an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Prof. Fritz Wotruba. 1955 schloss er sein Studium ab. Um sich dem Einfluss des mächtigen Lehrmeisters zu entziehen, kehrte er nach Vorarlberg zurück. Es gab hier keinen Kunstmarkt, kaum Aufträge. Es waren entbehrungsreiche Anfangsjahre, bis ihm 1960 mit dem Auftrag für eine Großplastik an der Front der Mehreraurer Klosterkirche in Bregenz der Durchbruch gelang.

Von Bregenz nach Wien
Die Ausstellung Herbert Albrecht. Stein und Bronze ist vom 20. Juli bis 3. September täglich im Atrium des vorarlberg museums zu sehen. Anschließend übersiedelt die Ausstellung in das Kunsthistorische Museum Wien, wo Albrechts Kunstwerke inmitten der Antikensammlung präsentiert werden. Weitere Skulpturen von Herbert Albrecht sind in der Schalterhalle der Hypo-Bank in Bregenz zu sehen.

Publikationen zur Ausstellung
Herbert Albrecht. Stein und Bronze (Hg.: Sabine Haag und Andreas Rudigier) herausgegeben von Sabine Haag und Andreas Rudigier. U.a. mit Beiträgen von Peter Baum, Michael Köhlmeier, Georg Plattner, Gottfried Bechtold

Kurator: Walter Fink.
In Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Museum Wien, Eintritt frei