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Eröffnung am 28.2.2013, 18:30 - 21:00 Uhr

Die Galerie Nusser & Baumgart präsentiert vom 28. Februar – 24. April 2013 eine Einzelausstellung des Münchner Künstlers Herbert Nauderer (*1958). In MAUSMANNSLAND werden neue Arbeiten gezeigt, darunter klassische Zeichnungen, Leuchtkästen und Videoinstallationen.

MAUSMANNSLAND ist ein Zyklus von Zeichnungen, Bildbearbeitungen und Videos, die sich zu einer Rauminstallation zusammenfügen. Erfundenes, Gefundenes, Autobiografisches vermischen sich zu mysteriösen Bildern und Szenen, wie in einer nicht endenden Traumsequenz. Der Betrachter taucht in eine unheimliche Parallelwelt ein. Zartbesaitete Besucher sollten MAUSMANNSLAND vielleicht mit Vorsicht genießen. Denn auch die neuen Arbeiten, die der Münchner Künstler ab Ende Februar in der Galerie Nusser & Baumgart zeigt, lösen teilweise Unbehagen und Beklemmung aus. Der Mausmann hat sich in den letzten Jahren zu einer Art Alter Ego Nauderers entwickelt. Immer öfter taucht er in Zeichnungen und Videoinstallationen auf. Er ist nie eindeutig zu fassen, er vereint wilde und verstörende mit ironischen und fast liebenswürdigen Zügen. Was dem Besucher bleibt, ist ein Gefühl der Beunruhigung. In einer dreiteiligen Videoinstallation lässt Nauderer den Mausmann zum Protagonisten werden und unterlegt dessen Bewegungen mit einer monotonen Geräuschkulisse. Wie schon in früheren Arbeiten ist auch hier Nauderers zweite Profession, die Musik, deutlich spürbar. Nach kurzer Zeit der Betrachtung wird die Installation zu einer abstrakten Vereinigung von Form, Gegenstand und Sound. Alle Fragen bleiben offen. Für die zweite Videoarbeit wurde ein eigener Kubus angefertigt, in den sich der Besucher alleine begeben muss. Gezeigt wird ein junges Mädchen, im Off werden Hugo von Hofmannsthals Terzinen über Vergänglichkeit zitiert. Der enge, abgeschlossene Raum, in dem sich der Betrachter befindet und die Nahaufnahme des Mädchens bewirken eine starke Intensität. Durch den abgetrennten Raum wird der Zuschauer zusätzlich aus dem Kontext der Galerie gezogen und kann von der Arbeit komplett eingenommen werden. Eine besondere Neuerung in Nauderers Werk sind die Lichtkästen. Normalerweise im Bereich der Fotografie verwendet, lässt die Rückbeleuchtung gerade Farben besonders strahlen. Indem Nauderer aber seine schwarz-weißen Zeichnungen beleuchtet, führt er das Medium auf eine neue Ebene: Das Licht verstärkt die Dimensionen von den einfachen Strichen bis hin zu dichten Mustern und hebt die Zeichnung in den Raum hinein. Bei den gezeigten Bildbearbeitungen benutzt Herbert Nauderer eigene Fotografien, Familienfotos, gefundenes Bildmaterial, das er durch digitale Bildbearbeitung oder durch Zeichnungen verändert und in einen neuen Kontext rückt. In der Ausstellung werden diese als solitäre, großformatige Arbeiten sowie als „Tischobjekte“ gezeigt. Diese Art der Präsentation legt die Zusammengehörigkeit der Arbeiten nahe und verleitet dazu, nach narrativen Strukturen zu suchen. Programmatisch für den Künstler, lässt Herbert Nauderer jedoch wenig Rückschlüsse auf einen inhaltlichen Kontext zu und bleibt dabei, dem Besucher lieber Rätsel als Lösungen aufzugeben. Dana Weschke

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Herbert Nauderer
Mausmannsland