press release only in german

XML, auf Deutsch etwa «Erweiterbare Auszeichnungssprache», ist im Computerbereich, vorwiegend im World Wide Web, ein Standard zur Definition von beliebigen, in ihrer Grundstruktur jedoch verwandten Auszeichnungssprachen, die Programme ebenso wie Daten beschreiben können. Als Sprache zur Definition anderer Sprachen ist XML eine Metasprache und bietet ein hohes Mass an Zukunft und Investitionssicherheit. Mit diesen Eigenschaften fügt sich XML bestens in den Schatz von eigenen und gefundenen Namen, Titeln, Slogans und Botschaften im Werk von Irne Hug.

Von Billboards, Photocollagen und Leuchtkästen wird der Betrachter förmlich «zugetextet» und steht in Gefahr, sich in einem babylonischen Sprachgewirr zu verlieren. Die Strategien von Produkt-werbung und politischer Propaganda setzt Irne Hug dabei gekonnt ein, um ihre eigenen Fragestellungen im Bereich von Semiotik und Semantik ins Bild zu setzen. Die «Enquiry into the Purpose and Object of Indexical Codes», die Untersuchung von Ziel und Zweck von Zeichensystemen, verweist als Titel eines Billboards letztendlich ausschliesslich auf sich selbst; genauso wie die 1,8 Quadratmeter, für die in einer Photocollage geworben wird, enstprechen sie doch eigentlich dem Format der Arbeit selber. In der Installation überlagern sich die verschiedenen Arbeiten und werden so zu einer Collage im Raum, in der sich neue Bezüge und Relationen zwischen den Objekten entwickeln.

Das «Markup», das die Arbeiten von Irne Hug allerdings aus der Masse von Werbung und grafischer Kommunikation heraushebt, zeigt sich jenseits aller Reflexion von Sprache in einem gekonnten malerischen Umgang mit Farbklängen und Formen. Ich freue mich, Sie zur Eröffnung der zweiten Einzelausstellung von Irène Hug (*1964, lebt und arbeitet in Berlin und Zürich) in der Galerie Hubert Bächler einzuladen. Die Künstlerin ist anwesend. Für weitere Auskünfte stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Hubert Bächler

only in german

Irene Hug
Extensible Markup Language