Filipp Rosbach, Leipzig

Spinnereistraße 7, Halle 20, Eingang D
04179 Leipzig

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artist / participant

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Kathrin Landa setzt ihre klassisch figürliche Ölmalerei in überaus beeindruckender Art und Weise mit großer Lockerheit und Genauigkeit um. Dabei löst sich der Bildgrund zu den Rändern hin fast auf, statt eines realen Raumes als Bezugspunkt bilden großzügige Farbflächen den Hintergrund. Die Konturen verwischen teilweise wie bei spontanen Bewegungen. Umso genauer wird die Bildkomposition durch das Gesicht, vor allem aber durch den Blick fokussiert. Durch diesen Kontrast entsteht der Eindruck einer Haltlosigkeit des abgebildeten Modells, das die Künstlerin selbst als »Geworfensein« bezeichnet.

Der Gesichtsausdruck der Modelle ist immer ernst, bewegungslos, ohne Mimik. Vor zwanzig Jahren fotografierte Thomas Ruff, mittlerweile einer der führenden deutschen Fotokünstler, in einer berühmten Serie seine Kommilitonen an der Düsseldorfer Akademie. Scheinbar ein ähnlicher Ansatz. Aber Thomas Ruff wollte mit seinen Fotoportraits die Persönlichkeit seiner Modelle eliminieren. Kathrin Landas Malerei dagegen geht unter die Haut, dringt in das Innere vor und zeigt das Wesentliche. Obwohl jung, hip und schön, strahlen die Modelle nicht vor Freude und Glück, sondern blicken unsicher, skeptisch und rätselhaft. Trotz aller Coolness, die sie schützen soll, sieht man in diesem Blick ihre Unsicherheit und Verwundbarkeit. Der Blick der Porträtierten ist es, der uns Betrachter fesselt und wie im Sog in die Tiefe, ins Innere zieht.

Auf vielen Arbeiten scheint ein goldener Grund hervor, manchmal nur partiell, manchmal großflächig. Am bekanntesten ist der Einsatz der Farbe Gold im Jugendstil und im Werk von Gustav Klimt. Bei Kathrin Landas Arbeiten steht das Gold in seiner strahlenden Opulenz und Schönheit in großem Kontrast zu teilweise tiefschwarzen Flächen. Es ist dieser Kontrast zwischen dem hellen Schein des Schönen und dem dunklen morbiden Charme des Vergänglichen der den Ausdruck der reinen Schönheit bricht und tiefere Wunden aufzeigt. Auch der Titel der Bildserie »Goldene Wunden« spiegelt diesen Dualismus wieder.

Rita Strautmann

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Kathrin Landa
"painted time"
Malerei