Filipp Rosbach, Leipzig

Spinnereistraße 7, Halle 20, Eingang D
04179 Leipzig

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Über die erste Solo Show von Katja Wiechmann freut sich die Filipp Rosbach Galerie besonders. Die junge Bildhauerin ist Meisterschülerin bei Martin Honert an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Ihre Arbeit »winter 76«, die sie vor einem Jahr in »Grand Ouvert«, der Eröffnungsausstellung der Galerie zeigte, fand große Anerkennung.

Arbeiten 2007 »Elise, Emil, Kira, Johanna, Mathilde, Moritz, Johann, Elise, Lili, Anna« 10 Büsten, ca. 35 x 28 x 20 cm, Epoxydharz, Graphit; Polyester, Graphit // Zehn Büsten sind, auf unscheinbaren weißen Sockeln wie eine Gruppenaufnahme gereiht. Eine dreidimensionale Momentaufnahme - nicht komplett, sie weist Lücken auf. Den Abbildungen liegen unterschiedliche menschliche Vorbilder zugrunde- lachende Kinder, mit weit geöffnetem Mund und unübersehbaren Zahnlücken. Schön und doch gruselig ist dieses so offene und selbstverständliche Lachen. Die Oberfläche wirkt wächsern und ungreifbar. Blei-stiftstriche betonen markante Züge der noch kindlichen Physiognomie. Die Porträtbüsten sind in ihrer technischen und materiellen Beschaffenheit nahezu identisch. Lediglich drei von zehn Büsten wirken farblich vergilbt. Um den Eindruck der Fotografischen Moment-aufnahme zu unterstreichen, sind die Porträts in ihrer Ausdehnung räumlich minimiert.

»o. T.«, 45 x 180 x 135 cm, Epoxydharz, Buntstift // Decken, eins, zwei, drei, vier, mehr kann man nicht zählen, es könnten aber, im Verborgenen, mehr noch übereinander liegen. Sie haben unterschiedliche Strukturen und sind von gänzlich verschiedener Materialität. Dick, warm, abgesteppt, dünn und gehäkelt. Sie umhüllen eine schlafende Frau. Bedeckt am ganzen Körper, selbst der Kopf ist teilweise unter Decken verschwunden. Nur frontal sieht man die Züge des Gesichts und geschlossene Augen. Die Konturen des Deckenhaufens ergeben hier einen Sinn, zeichnen den Körper nach. Einen Augenblick. Die Schlafende ist mit polychromen Buntstiften gefasst. Die Fassung wirkt gleitend, vielleicht atmosphärisch – nicht handfest. Ein permanentes oszillieren zwischen den Medien Zeichnung, Malerei, Fotographie und Skulptur wird möglich. Die Skulptur trägt das Phänomen der Einsamkeit umgekehrt nach außen.

Katja Wiechmann [*1974 in Erfurt] lebt und arbeitet in Dresden.1993–1996 Ausbildung/ Arbeit als Holzbildhauerin. 1996–2003 Lehramtstudium 1. Staatsexamen Kunst/ Geschichte an der Technischen Universität Dresden. 2002 Studium der Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. 2007 Diplom; seit 2007 Meisterschülerin bei Martin Honert.

Katja Wiechmann 15. September – 24. November 2007

Die Ausstellung ist von Dienstag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Besuch nach Vereinbarung unter 0172. 373 11 10. Über Ihren Besuch freuen sich Josef Filipp, Michaela Rosbach und Jörg Rosbach.

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Katja Wiechmann