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Seit 1999 arbeitet der Künstler ausschließlich in Glas. In diesem Medium findet er neue Wege ‘Unsichtbares sichtbar zu machen’. Die Entstehung seiner Objekte erfordert unterschiedliche mediale Handwerksprozesse, welche sowohl mit der Plastik im klassischen Sinne als auch mit modernster Computertechnologie verbunden sind.

Die Arbeit ’Incarnate’ ist eine große Wandskulptur, die sich auf das gleichnamige Temperagemälde von Leonardo da Vinci aus dem Jahr 1498 bezieht.

“Die Einbeziehung mathematischer Systeme zu künstlerischen Zwecken ist eine altgediente Strategie und inspiriert auch Thompson. Sein Ansatz bei Incarnate liegt darin, die vierzehn Hände, die in Leonardos Gemälde erscheinen (die beiden von Jesus und jeweils eine für jeden der zwölf), neu in Glas zu erschaffen. Mit jeder Menge Dramatik ist die biblische Geschichte aufgeladen, als Jesus bekannt gibt, "einer von euch wird mich verraten," und so Judas vor seinen Mitstreitern bloßstellt. In anderem Zusammenhang nannte Kemp Leonardo einen Meister "sprechender Hände." [3] Für den Meister der Renaissance dienten die Hände als Komparsen, die beim Artikulieren der sich entfaltenden dramatischen Handlung halfen und dieser Vielfalt verliehen. Für Thompson, der die Hände allein aus dieser Szene holt, zwingt der gefrorene Augenblick die Teile, das Ganze in absoluter Weise zu vertreten.” (Auszug Katalogtext Andrew Patrizio, übersetzt von U. Wuttke)

Die zweite Arbeit ‘Four Hand After Viola’ ist Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Künstler Bill Viola. Dargestellt sind vier unterschiedliche sehr bedeutungsschwere Gesten von Handpaaren.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog: Sculpture | Keith Thompson mit Texten von Andrrew Patrizio: Director of Research and Development at Edinburgh College of Art and is author of Contemporary Sculpture in Scotland (Craftsman House), 1999. und Andrea Breitengraser: Expertin für Skulptur/ Galeristin Der Katalog hat 48 Seiten und bildet das Werk Thompsons der letzen 5 Jahre ab.

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