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22.09.2023 - 26.11.2023

LOIS WEINBERGER: „Relatives“

Lois Weinberger (* 1947 in Stams, Tirol, † 2020 Wien) gilt als Vordenker und Pionier einer künstlerischen Praxis und Ökologie, die Pflanzen und lebendige Prozesse beinhaltet und sichtbar macht. Das Kunsthaus Dresden eröffnet gemeinsam mit Franziska Weinberger am 21. September 2023 mit der Ausstellung „Relatives“ die erste Retrospektive nach seinem Tod zum Werk des österreichischen Künstlers in Deutschland.

Wildpflanzen, die ein stillgelegtes Bahngleis besiedeln, aufgebrochener Asphalt mitten im Stadtraum und Werke, die aus gefundenem, oftmals vergänglichem Material und seltsam archaisch anmutenden Gegenständen bestehen: Lois Weinberger ist Wegbereiter und Pionier einer zeitgenössischen Kunst, die unser Verhältnis zur Natur einer kritischen Befragung unterzieht: Was ist ein Garten? Wie erkennen wir uns selbst in den natürlichen Kreisläufen des Wachsens und Vergehens wieder?

Die Ausstellung „Relatives“ ist dem Werk des österreichischen Künstlers Lois Weinberger gewidmet, dessen künstlerisches Schaffen und Verständnis von Natur und Umwelt die zeitgenössische Kunst nachhaltig beeinflusst hat und mit Blick auf Klima- und Umweltfragen unserer Zeit kaum aktueller sein könnte.

„Relatives“ greift Weinbergers tiefes Verständnis von Verwandtschaft innerhalb ökologischer Systeme auf: In seinen künstlerischen Werken werden menschgemachte Kategorien wie etwa „Unkraut“, „Ungeziefer“, „Abfall“ und „Zerfall“ in Frage gestellt und aufgelöst, zugunsten einer umfassenden Sicht auf mikrobiologische Prozesse und Überlebensstrategien des Nomadischen im Pflanzenreich. Zwischen ‚ironischem Schamanismus‘ und einer poetischen Ästhetik der Strenge verhandeln seine Werke und Projekte im öffentlichen Raum die Grenzen von Natur und Kultur neu und machen unsere Überlegenheit über die Umwelt als Illusion erfahrbar.

Ausgehend von einem Archiv, das der Künstler gemeinsam mit seiner Partnerin Franziska Weinberger angelegt hat, und das in Dresden erstmals in Gänze gezeigt wird, gewährt die Ausstellung „Relatives“ wesentliche Einblicke in das künstlerische Werk von Lois Weinberger.

In Zusammenarbeit mit Franziska Weinberger kuratiert von Christiane Mennicke-Schwarz, Kunsthaus Dresden, und Vincent Schier.

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Lois Weinberger (* 1947 in Stams, Tirol, † 2020 Wien) gilt als Vordenker und Pionier einer künstlerischen Praxis und Ökologie, die Pflanzen und lebendige Prozesse beinhaltet und sichtbar macht. Seine Werke wurden im Österreichischen Pavillon zur Venedig Biennale 2009 sowie mehrfach auf der documenta in Kassel und in internationalen Ausstellungen weltweit ausgestellt und sind in zahlreichen Museumssammlungen vertreten. Mit seiner Partnerin, der Kunsthistorikerin Franziska Weinberger, mit der ihn eine intensive künstlerische Zusammenarbeit verband, lebte er bis zum April 2020 in Wien und in Gars am Kamp (AU).