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„Mein Ziel ist der Weg, der sich zu einer Asymptote formt, und ins Nichts führt. Ich habe ein Faible für die Romantik, denn der Blick auf das Vergehen hat mich immer wieder stark berührt. Ich war ein Romantiker. Aber ich werde immer mehr zum Nihilisten, auf dessen Flugzeug „Destination Zero“ stehen würde …“, so beschreibt der Schweizer Künstler Lori Hersberger (geboren 1964) sein Denken und alle seine künstlerischen Setzungen tragen den Aspekt des Phantomhaften. Geometrisch geformte Lichtkonturen in artifiziellem Neon, Glas, Spiegel und reflektierende Oberflächen, zum Teil zerbrochen und zersplittert, großflächige Streifenbilder, gesprüht mit fluoreszierender Farbe und totemhaft anmutende hohe Chromstahlskulpturen, denen durch Vakuumisierung die Luft entzogen wurde, sind Elemente, die den materialisierten, sichtbaren Rahmen seiner aktuellen Gesamtraum-konzepte und immaginativen Bildkonstellationen bilden. Zu diesen oft architekturbezogen-raumgreifenden Vorgaben – ganz offensichtlich in minimalistisch-konstruktiver Formtradition – setzt er Narratives, wie zum Beispiel in Gießen eine weiße, wie entmaterialisiert wirkende Schaufensterpuppe mit Motorradhelm, Wagenräder oder ähnliche Figurationen mit Verweischarakter. Nach seinen Referenzsystemen befragt, antwortet Hersberger im Interview lapidar: „Heroischer Nihilismus, Platon, Bauhaus, Stahlgewitter, Pop, LSD, Unisex.“ Seine Kunst zielt auf existentielle Fragen, Inspiration findet er aktuell zum Beispiel in radikal existentialistischen Diskursen, wie dem des Philosophen Emile Cioran (1911–1995).

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Lori Hersberger
Heroic Nihilism