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Anlässlich der dritten Einzelausstellung mit Werken von Philipp Lachenmann zeigt die Galerie Andreas Binder erstmalig neue Photographien aus der Serie Grey Studies (Surfer) und das Video Corporate/Space – LA. Mit einer 18x24cm Grossbildkamera photographierte Lachenmann Surfer, die im Nebel und Dunst auf die Welle warten. Die Stimmung entspricht nicht der üblichen Sehweise solcherart Motive. Entstanden sind Photos mit einer sehr eigenen Atmosphäre und einem ungewöhnlichen Bildaufbau ohne Horizont und einer kulissenhaften Szenerie. Philipp Lachenmanns Grey Studies, eine Serie von Farbfotografien und das Video Corporate/Space–LA, die während eines dreimonatigen Aufenthalts im Sommer 2003 in der einst von Lion Feuchtwanger bewohnten Villa Aurora entstanden sind, überraschen den Betrachter mit einer Stadt- und Natursilhouette, die die Sicht der Romantik eines Caspar David Friedrichs die sich in den Gemälden „Wanderer über dem Nebelmeer“ oder „Das Eismeer/Gescheiterte Hoffnung“ manifestieren im zeitgemäßen künstlerischen Sinne fortsetzt.

„In Grey Studies (Surfer), deren Konzept Lachenmann bereits 1999 entwickelte, sind Surfer mit ihren Brettern im Wasser vor der Küste von Pacific Palisades zu sehen, dort, wo der Sunset Boulevard auf die Pacific Coast Highway trifft. Sie warten auf Wellen. Erkennbar nur als dunkle Silhouetten, sind die Surfer in einem (Bild-)Raum verteilt, dessen Horizontlinie im Dunst verschwimmt und der dadurch tiefenlos, flächig wirkt – ein entgrenzter Raum...“ Grey Study (Surfer), Photographie, 2003, je 125 x 153,5 cm und 180 x 240 cm, Lightjet Prints aufgezogen im Diasec Verfahren, gerahmt, Edition 6 + 1 A.P., sowie C-Prints 40 x 30 cm, im Passepartout gerahmt.

„Das Video Corporate_Space (LA), das auf den ersten Blick eine Gegenwelt zu den Surfern der Grey Studies zu bilden scheint, besteht aus ruhigen Kamerafahrten durch die sonntagmorgendlich leeren Straßen des Kultur-, Finanz- und Geschäftsbezirks von LA. Der Streifzug beginnt auf der so genannten „Kulturmeile“, führt unter anderem an der Chandler Hall, der Oper von Los Angeles, und der kühnen Architektur von Frank Gehrys Disney Hall vorbei, lenkt in das Banken- und Versicherungsviertel ein und gelangt anschließend in sichtlich heruntergekommene Außenbezirke, bis sich immer neue, andere Routen durch Downtown LA anschließen. Unterbrochen wird die stete Bewegung durch Ampeln, deren Rot auffällig in der ansonsten fahl-bleichen Stadtarchitektur leuchtet und die Situationen erzwungenen Wartens schaffen, ein Topos, der, wenngleich in verschobener Form, bereits aus den Grey Studies vertraut ist ...“ Corporate_Space (LA), Video, 2003, DV, Format 16:9, DVD, Ed. 5, Soundtrack Motion Picture (Geräusch eines16 mm Projektors)

In Anführungen stehen Zitate aus dem Katalogtext „Augenblicke von Dauer“ von Astrid Wege für den Katalog „Space-Surrogates“ Zur Ausstellung erscheint der Katalog „Space-Surrogates“ von Philipp Lachenmann mit 48 Seiten, 31 farb Abbildungen, Texte von Justin Hoffmann und Astrid Wege, herausgegeben vom KunstSalon e.V., Vertrieb im Revolver Verlag und Galerie Andreas Binder, ISBN 3-937577-30-0

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Philipp Lachenmann
Space Surrogates