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Anlässlich des 40-jährigen Bestehens der Galerie zeigen Max Hetzler und Samia Saouma eine umfangreiche Ausstellung mit neuen Arbeiten aller Künstler der Galerie: Darren Almond, Glenn Brown, André Butzer, Rineke Dijkstra, Günther Förg, Mona Hatoum, Jeff Koons, Vera Lutter, Marepe, Beatriz Milhazes, Ernesto Neto, Frank Nitsche, Albert Oehlen, Yves Oppenheim, Richard Phillips, Michael Raedecker, Bridget Riley, Thomas Struth, Rebecca Warren, Christopher Wool und Toby Ziegler. Es ist zugleich die letzte Ausstellung der Galerie in ihren aktuellen Räumen in der Oudenarder Straße im Wedding.

Am 10. November, parallel zur Jubiläumsschau REMEMBER EVERYTHING : 40 Years Galerie Max Hetzler, eröffnet die Galerie in der Bleibtreustraße in Berlin-Charlottenburg eine Ausstellung der amerikanischen Malerin Joan Mitchell. Am 08. November wird in den Galerieräumen in der Goethestraße in Berlin-Charlottenburg eine speziell für diesen Anlass konzipierte Performance des libanesischen Klangkünstlers Tarek Atoui stattfinden.

Die Geschichte der Galerie beginnt in Stuttgart. Nach einer Lehre im Kunsthaus Schaller und einem Praktikum bei Hans Mayer in Düsseldorf eröffnete Max Hetzler 1974 seine ersten Räume mit einer Ausstellung von Erwin Heerich. Die Stuttgarter Zeitung bemerkte damals: "Wer heute in Stuttgart, wo in den letzten Jahren Galerien wie Pilze aus der Erde geschossen sind, eine neue Galerie avant-gardistischer Kunst gründen will, muss über viel Mut und Optimismus verfügen." (W. Rainer, Stuttgarter Zeitung, 08.08.1974). Ausstellungen mit Mario Merz, David Rabinowitch, Klaus Rinke, Ulrich Rückriem und anderen internationalen Künstlern folgten. 1979 organisierte Hetzler zusammen mit den Kollegen Hans-Jürgen Müller und Ursula Schurr sowie der Sammlerfamilie Grässlin die Stuttgarter Übersichtsausstellung Europa 79 - Kunst der 80er Jahre, die an verschiedenen Orten der Stadt Werke von über 100 Künstlern wie Francesco Clemente, Tony Cragg, Günther Förg und Reinhard Mucha präsentierte. Bereits 1981 stellte die Galerie sowohl Martin Kippenberger als auch Albert Oehlen aus.

Mit dem Umzug nach Köln 1983 repräsentierte die Galerie in der damaligen Kunsthauptstadt die wichtigsten deutschen und amerikanischen Künstler der 80er Jahre. Zu dieser Zeit begann auch die umfassende Publikationstätigkeit der Galerie. Ausstellungen, wie Das Geld mit Arbeiten von Albert Oehlen (1986), die Martin Kippenberger-Schau Peter (1987) oder die Jeff Koons-Ausstellungen Banality (1988) und Made in Heaven (1991), die beiden letztgenannten gezeigt in dem vom Architekten Oswald Mathias Ungers entworfenen Galeriehaus in der Venloer Straße, schrieben Geschichte.

1989 gründete Max Hetzler gemeinsam mit Lawrence Luhring und Roland Augustine die Galerie Luhring Augustine Hetzler in Santa Monica, Kalifornien, wo u.a. Cady Noland, Félix Gonzáles Torres und Jorge Pardo mit Einzelausstellungen vertreten waren. Das Ende des Kunstmarktbooms Anfang der 90er Jahre führte zur Schließung der Galerie in Santa Monica und gab Hetzler Antrieb zu neuerlicher Veränderung.

Die Sehnsucht nach einem "geistigen, kulturellen und politischen Zentrum", nach einer "Metropole, die zum Diskurs fähig ist, die ein intellektuelles Klima und ein Gespür für neue Kunst hat" (Max Hetzler in: A. Lindemann, Collecting Contemporary, 2006, S.84) zog ihn 1993 nach Berlin. Seine Räume in Charlottenburg eröffnete er 1994 mit der Installation von Gerhard Merz Berlin Travertin Romano Classico. Ein Jahr später entdeckte Hetzler die Zimmerstraße am Checkpoint Charlie als zusätzliche Galerieräume, die später zum Hauptstandort wurden und zeigte dort Künstler verschiedener Generationen: Neben Darren Almond, André Butzer, Glenn Brown, Rineke Dijkstra, Vera Lutter, Albert Oehlen, Yves Oppenheim, Richard Phillips, Thomas Struth, Rebecca Warren und Christopher Wool wurden hier Ausstellungen mit Arbeiten von Soto, Skulpturen Twomblys oder Porträts von Warhol präsentiert. Damit prägte er die Zeit, in der sich Berlin mit dem Zuzug der Künstler und Galerien zum Zentrum der zeitgenössischen Kunst in Deutschland entwickelte. Von der Zimmerstraße wechselte Hetzler 2006 in die ehemaligen Osram-Höfe im Wedding, wo auf 1600 Quadratmetern Ausstellungsfläche Einzelausstellungen von u.a. Mona Hatoum, Marepe, Beatriz Milhazes, Ernesto Neto, Frank Nitsche, Michael Raedecker, Bridget Riley, Rebecca Warren und Toby Ziegler, wie auch Gruppenausstellungen stattfanden, welche oft von Katalogen begleitet wurden. Das Galerieprogramm gestaltet sich inzwischen in einem Dialog von etablierten und jüngeren Künstlern; Positionen denen die beständige Hinterfragung und Weiterentwicklung des eigenen OEuvres gemein ist.

Anlässlich der Ausstellung REMEMBER EVERYTHING : 40 Years Galerie Max Hetzler erscheint eine gleichnamige, von Jean-Marie Gallais herausgegebene Publikation bei Holzwarth Publications, Berlin und Ridinghouse London. Sie gibt einen ausführlichen Überblick über die Ausstellungen der Galerie seit 1974 bis heute und umfasst Künstlergespräche, Archivdokumente sowie zahlreiche Abbildungen.