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“skipfields”, zu deutsch etwa "Sprungfelder", changieren zwischen Architekturelement, Rauminstallation, Design, Skulptur und Malerei. Thematisiert wird Raum, Materialität und Struktur.

Die Struktur der “skipfields” entsteht durch eine bildhauerische Vorgehensweise. Aus einer dünnen Gipsschicht fräst Sascha Schniotalla perforierte Strukturen. Die konzeptionell entwickelten Strukturen verwandeln sich allerdings durch den Bearbeitungsprozess in mehr oder weniger vom Zufall abhängige Flächenstrukturen mit einer ihnen immanenten Fehlerhaftigkeit. Sie werden anschließend mit Silikon abgeformt und in diese Negativform gießt Sascha Schniotalla Polyurethan. Anschließend wird der Gießrahmen mittels Kran, der fast an eine Maschine von Leonardo erinnert, mehrmals geschwenkt. Als Bildträger entsteht ein dreidimensionales Gitter im nahezu Raum bzw. Wand füllenden Format von etwa 282 x 216 cm und einem Gewicht von ca. 45 Kilogramm. Dennoch erhalten die Flächen etwas filigranes, leichtes, mitunter immaterielles.

Schniotalla arbeitet mittels Kompressor, Spraydose, Pinsel und Spachtel. Der Farbauftrag – teilweise gespritzt, gemalt oder geworfen - generiert abstrakte Malerei, die dennoch an Gegenständliches denken lässt, Motive, die utopische Räume oder Landschaften assoziieren. So entstehen architektonische Strukturen, Materialhaftes, Raum und universale Tiefe. Als Vorlagen dienen Fotografien, Zeichnungen und Collagen, die im Computer bearbeitet werden. Diese Entwürfe werden aber nicht eins zu eins ausgeführt, sondern dienen als Ausgangspunkt der ersten Farbsetzungen und Raumaufteilungen, bis während der Arbeit ein “skipfield” zwischen materieller, illusionistischer und immaterieller Räumlichkeit entsteht.

Bei seitlichem Blick, Auf- oder Untersicht, verwandelt sich das frontale Motiv durch die Räumlichkeit und Tiefe des Bildträgers. Gehängt werden die Arbeiten einige Zentimeter vor der Wand. Durch Licht- und Schattenspiel hinter dem Bild erlangt es eine dynamische Plastizität. Der Bildträger ist keine "zweidimensionale" Leinwand mehr, die durch Zerschneiden zu einem Fontana´schen "concetto spaziale" wird. Der “Bildträger” wird gleichsam zu einem eigenen Raum, einem Raum vor, hinter und zwischen dem eigentlichen Bild, der mit der Architektur einerseits verschmilzt, als “Sperrfläche” den architektonischen Raum aber auch teilt und sich dennoch – trotz seiner Materialität - aufzulösen scheint.

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Sascha Schniotalla
skipfields