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13.08.2023–14.01.2024
Eröffnung: 13.08.2023, 14–18 Uhr

SEE YOURSELF AS LOVERS SEE YOU
William N. Copley | Dorothy Iannone

Die Sammlung Philara freut sich, mit SEE YOURSELF AS LOVERS SEE YOU zwei international renommierte Positionen zu präsentieren: William N. Copley und Dorothy Iannone. Erstmals werden die Arbeiten des Künstlers und der Künstlerin, die 1993 unter dem Titel BERLINER AMERIKANER (gemeinsam mit dem Fluxus-Künstler Emmett Williams) im Haus am Lützowplatz, Berlin, ausstellten, in einer Gegenüberstellung gezeigt. Die Ausstellung nimmt Aspekte der Freiheit, Selbstbestimmung und der Ekstase körperlicher Liebe in den Blick.

Dabei werden Querverbindungen sowie Unterschiede im Werk der beiden amerikanischen Künstler*innen thematisiert, deren Karrieren sich in Europa entfalteten und die ihre Werke mit einer bemerkenswerten Ausführlichkeit bis an ihr jeweiliges Lebensende umsetzten. Copley widmete sich seiner Malerei als mit der Kunstszene stark vernetzter Autodidakt ab 1951 in Paris. Iannone, die sich 1958 das Malen selbst beibrachte, besaß ebenfalls starke Verbindungen zu der Kunstszene. Sie lebte für etwa ein Jahrzehnt mit ihrem damaligen Partner Dieter Roth in Düsseldorf, Basel und Reykjavik. Dort verfasste sie u.a. das Buch Danger in Düsseldorf (or) I am not what I seem (1973). 1976 zog sie nach Berlin, ihre spätere Wahlheimat.

In ihrer unbeschwerten Auseinandersetzung mit Geschlechter- und Rollenklischees, gesellschaft-lichen Normen und dem damit verbundenen Kampf gegen Zensur ebenso wie in der Würdigung des Alltäglichen und der Freiheit, die mit spielerischen Strategien einhergeht, führen Iannone und Copley aus, was bis dahin in der amerikanischen Kunst verdrängt worden war.[1] Zugleich werden in ihren Formulierungen wiederholender Bewegungen des Begehrens unterschiedliche Perspektiven deutlich, die in jeweils unverkennbarem Stil und visuellem Vokabular erscheinen. Im Werk beider Künstler*innen lassen sich Formulierungen von Freiheitlichkeit und der humorvolle Umgang mit Ikonografien, Symboliken, Narrativen und Text erkennen.

Die Ausstellung wird mit Leihgaben u.a. der Ahlers Pro Arte Stiftung, Klaus Gerrit Friese, dem Kunstpalast Düsseldorf, Linn Lühn, Peres Projects, Barbara Wien und von regionalen Privatsammlungen unterstützt, die mitunter lange nicht ausgestellt waren. Ende des Jahres erscheint zudem ein Katalog zur Ausstellung im Verlag Kettler.


[1] Tal Sterngasts Beobachtung “Copley imposed his own desires on painting’s potential to exorcise a truth, introducing what had hitherto been repressed in American art: sex as a psychologically and socially liberating tool.” in seiner Frieze Review vom 4. März, 2020, lässt sich auf ihre eigene Weise auch auf Dorothy Iannones Werk übertragen.