artist / participant

director

press release only in german

Briefwechsel über die Arbeiten von Simon Rühle

Mein freund, irgendwie fällt es schwierig, über etwas , aus dem blickwinkel der kunst ernsthaft zu schreiben, was gar nicht innerhalb diesem ernsthaft gemeint ist. denn so etwickelt sich mein bild von deiner arbeit immermehr. du machst ja kein statement für eine gewisse kunst zb den einbau von naturstücken (wie bei arte povera als verankerung .... vielmehr benutzt du ja all diese sachen, um wo ganz anders hinzukommen! dir geht es ja nicht darum irgendwelche woauchimmer bestehenden grenzen der kunst zu sprengne, oder ideen aufzugreifen, sondern du möchtest ja vielmehr deine auffälligkeiten und (alltags" poesien und materialverliebtheiten umsetzen also schon, du machst ein statement für eine kunst, die sehr aus dem leben kommt. anklänge an vorherdagewesenes passieren dabei, du willst es aber sooo nicht gelesen haben, sondern so, wie es von dir aus aufgeladen ist. das macht es so schwierig darüber zu reden, da man nicht sagen kann, dies steht dafür, weil es in der kunst blabla eben dafür steht, sondern man kann immernur auf erster ebene feststellen - aha, da gib es anzeichen dafür, daß es darum geht ... aber, darum gehts gar nicht! oder, wie du jetzt sicher sagen würdest. darum gehts halt auch! ich bin mir da nicht so sicher, mir scheint es mehr so, als ob du diese großen kunstthemen reinpackst, um eine schlacht zu inszenieren, also, du nimmst diese naturmaterialien, willst aber eine kunst der herrlichkeit, benutzt dann auch noch ironie, aber formale strenge... all das mischt sich und man weiß garnichtmehr, was soll das denn alles. weil die ganze sache gefakt ist. es geht nämlich gar nicht darum! dafür brauchst du warscheinlich auch dein ironiemoment; um zu zeigen, es geht überhaupt nicht um diesen kunstbrei, sondern es geht um poesie. und diese poesie erscheint wie ein blümchen auf dem harnisch einer der krieger, die für die schlacht ins feld gezogen sind. Dein Marcello

Mein geschätzter freund, du hast damit recht, dass meine kunst nicht aus der Kunst heraus zu erklären ist ich halte jedoch kunsterlebnisse bei guter kunst hoch ( wie bei van gogh oder velasques und liebe es auch über konzepte mir gedanken zu machen wie bei dem lightningfield von walter de maria oder wie du weißt mein hero gordan mata clark, natürlich schätze ich auch kippie aber seine ironie will ich bei meinen arbeiten nicht. Meine arbeiten zielen auf ein spannungsfeld und das versuche ich zu rahmen in eine form zu bringen in der es atmen kann. So ist bei der arbeit „sometimes happy sometimes sad“ der goldene lufballon mit wasser schwer und wird von einer schnur über eine umlenkrolle gen decke gezogen. An der anderen ende der schnur ist eine pflanze die ein halbes jahr blüht und wenn man sie pflegt, dann blüht sie auch wieder im nächsten jahr. Die arbeit ist fast nichts und doch ist sie sehr viel. Ein goldener luftballon der nach oben gezugen wird und zum boden bedeutet doch was und eine pflanze die bei pflege ein haldes jahr blüht tut das doch auch? Der luftballontropfen und die pflanze sind mit einer packerschnur verbunden auch das bedeutet doch was! Und nicht nur für mich sondern auch für dich. Aber dies zu benennen das will ich nicht, weil es ihm das mehr nehmen würde was die arbeit ausmacht. Ich sehe das wie ein haiku währe es noch weniger so währe es nichts und somit langweilig, würde es mehr erklären so währe es unerträglicher pathos. Ich hoffe das es das klarer macht was ich vorhabe.

ich möchte als seiltänzer zwischen den abgünden der extremen positionen und glaubensbekenntnissen balancieren und hoffe dabei mich von den schillernden klaren positionen nicht verleiten zu lassen. Dein azur

Pressetext

only in german

Simon Rühle. auf einem baum ein ku-ukuk sass
Installation