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ERÖFFNUNG: Samstag, 24. Mai, 2008, 16 – 21 Uhr

Steve Johnson (London) und Wolfgang Schlegel (Berlin) pflegen seit zehn Jahren eine enge Künstlerfreundschaft, die ihren Anfang im Londoner Delfina Studio Trust nahm, wo sie zur gleichen Zeit ein Atelierstipendium hatten.

Beide Künstler arbeiten mit modellhaften Abbildungen von Architektur und profaner Möblierung des urbanen Raumes. Gemein ist ihnen ebenso, dass Gebäude und Objekte sich durch die spezielle Darstellung und Sicht der Künstler zu Metaphern menschlicher Existenz verwandeln. Dabei kommt dem Betrachter als dem Gegenüber der Skulpturen eine entscheidende Bedeutung zu.

Steve Johnson fügt seinem „Pub“ und seiner „U-Bahnstation“ jenen Klumpen Erde hinzu, der sich, in der alltäglichen Erfahrung unsichtbar, unter diesen Orten der Begegnung befindet. Dadurch wird der Kontext dieser bis in feinste Details ausgearbeiteten Gebäudemodelle radikal erweitert. Sie sind über Augenhöhe an der Galeriewand gehängt, so dass der Betrachter eine Perspektive eines Maulwurfs einnimmt.

Wolfgang Schlegels Skulpturen verunsichern die gewohnte Seherfahrung auf andere Weise. Die gebaute Perspektive seiner Container, Fassaden, Treppen und Schilder verweigern in ihrer Dynamik den Betrachtern die Vergewisserung eines sicheren Standpunktes. Stattdessen werden sie Zeuge einer Metamorphose der Anschauung, in der sich Wiedererkennung und Irritation, Fremdheit und Vertrautheit unentwegt abwechseln.

Wo Steve Johnson detaillierte Merkmale spezifischer Gebäude und deren Verwurzelung in der Erde sichtbar macht, reduziert Wolfgang Schlegel auf markante Grundformen und löst seine Bildobjekte aus angestammten Zusammenhängen, wie z.B. ein Verkehrsschild ohne Strasse. So liebevoll beide Fassaden und Oberflächen gestalten, so geheimnisvoll uneinsehbar bleiben die Innenräume. Dies schafft ein Bedeutungsvakuum, das der Betrachter mit seiner Imagination ausfüllen kann.

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Steve Johnson - Wolfgang Schlegel
SINGERSONGWRITER