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Thomas lebt. Der Herrgott hat ihn lange gelutscht und ausgespuckt. Thomas spuckt nämlich auch gern mal - vorne, hinten, alles raus. Und dann schmeckt's bitter säuerlich-süß. Der Thomas macht's wie's ihm gefällt. Er zeichnet. Das macht er schon lange und viel. Immer mehr und mehr - das geht gar nicht mehr anders. Deswegen kann er's so gut. Keine Palmen im Sonnenuntergang. Eher Kakteen - stachlig scharf. Da kann's schon mal stechen und bluten. Nicht versiegende Rinnsale. Wenn die Bomben hochgehen, reisst das Blei übern Bildrand. Die sonst schon meist verkrüppelten, deformierten Körper zerbersten in tausend satten Stichen. Ascheregen. Aber der Heiland ist zum Glück nie fern - preiset den Herrn! Wir müssen ihn nur alle ganz fest streicheln. Dann wird er uns erlösen - auch die Bösen. Beim heiligen Thomaso wachsen deshalb immer wieder Kreuze aus den Leibern. Kleine Hackebeile und Wurfsterne, die in jeder Lebenslage Beischlaf leisten. Manche haben sie sich selbst tief in die eigenen Öffnungen gebohrt. Oder das ein oder andere Glied damit abgeschlagen. Das macht nichts - so soll es sein. Hier ficken der Tod und die Liebe. Lustvoll. Liebe samt Hiebe, Tod ohne Not. Keinen juckt's, was bei raus kommt. Genieß den Akt, vergiss den Morgen. Hilfsmittel erlaubt und erwünscht. Damit kann man tiefer eindringen. Thomas baut sich auch Prothesen für den eigenen Körper. Aus Gips, Ästen, Knochen. Damit versucht er sich dann ins Arschloch zu gucken. Er ist ein Mentalist. Ein Seher. Eigentlich interessiert doch nur der Akt - am besten völlig nackt. Auf größter Luststufe. Alles was vorne raushängt, abschneiden und hinten reinstecken! Dann fängt's an zu leuchten. So sitzt der Thomas da und lutscht genüsslich sein Palmito.