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„Die erste Zeichnung. Meine Finger die sind nicht stillgehalten... und ihr Geist war Mona. ...und da sag ich – Mona warum ich meine Hände nicht stillhalten kann... und da lacht sie und sagt: weil jemand durch deine Finger arbeitet. Nehme einen Bleistift und befestige ihn dann und lege ihn auf ein Blatt Papier und sehe, was kommt. Sofort ist das gegangen. Und dann hat es immer nur gezeichnet so-oder-so für lange Zeit“ beschrieb die deutschstämmige Künstlerin Agatha Wojciechowsky den Entstehungsprozess ihrer Werke. Nach ihrer Immigration in die Vereinigten Staaten war sei ein bekanntes Medium und Heilerin.

Die Ausstellung „Von fremder Hand geführt – Kunst von Medien“ stellt ein bislang wenig bekanntes bildnerisches Phänomen vor: Zeichnungen und Gemälde, die unter dem Eindruck außerpersönlicher Lenkung entstanden sind – egal ob während spiritistischer Sitzungen, auf Befehl höherer Wesen oder in visionärer Entrückung.

So auch Madge Gill. Durch ihre Tante wird sie schon in jungen Jahren in das Geheimnis des Spiritismus und der Astrologie eingeweiht. Nach dem Tod dreier ihrer vier Kinder und einer Krankheit durch die sie auf dem linken Auge erblindet beginnt sie im Alter von 37 Jahren zu zeichnen, schreiben und sticken. Geführt von einem Geist, den sie "Myninerest" nennt entstehen hunderte von Zeichnungen. Gill zeichnet sehr schnell, nachts bei fast völliger Dunkelheit und erstellt so Werke von bis zu zehn Meter Länge. In einem filigranen Geflecht von feinen Linien bilden Frauen mit üppigen Hüten und phantastische Paläste den Mittelpunkt. Noch zu Lebzeiten werden ihre Bilder ausgestellt, sie untersagt jedoch den Verkauf, da sie nicht ihr sondern "Myrninerset" gehörten.

Margarethe Held stand, ähnlich wie Gill, im Kontakt zu Geistern und Stimmen aus dem Jenseits. Mit Hilfe einer Buchstabentafel kommuniziert sie mit ihnen. Als sie 1950 so den Kontakt zu ihrem verstorbenen Mann aufnimmt, schaltet sich dabei ein fremder Geist - Siwa, der Gott der Inder und Mongolen, ein. Unter seiner Führung beginnt sie zu zeichnen und schreiben. Es entstehen etwa 400 Bilder mit Portraits von Toten, Geistern und Göttern; imaginiären Urwelttieren und Runen, sowie Schriften über Reisen zum Jupiter und anderen Planeten.

Heinrich Nüsslein, ist in den 30er und 40er Jahren ein bekanntes Schreib- und Zeichenmedium. In seinen Schriften und Bildern manifestiert sich der Geist großer Künstler. Wie auch bei Gill, entstehen seine Arbeiten im Halbdunkel. Sie erzählen von visionärer Architektur und geisterhaften Er entwickelt eine eigenwillige Öltechnik die er "Bilderschrieben" nennt. In seiner etwa 20 jährigen Schaffensperiode sind so etwa 30.000 Bilder entstanden.

Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten stellen die mediale Funktion der Künstler in den Vordergrund, die durch Anleitung fremder Wesen und höherer Mächte eine eigene individuell - künstlerische Sprache erstellen.

Pressetext

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Von fremder Hand geführt - Die Kunst von Medien

mit Madge Gill, Margarethe Held, J.B. Murry, Nemes , Heinrich Nüsslein, Agatha Wojciechowsy