short biography

Marlene Dumas (b. 1953, Cape Town / South Africa) is one of the most influential painters in contemporary art. She studied art at the University of Cape Town and psychology at the University of Amsterdam. Painting, drawings

http://www.marlenedumas.nl

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(only in german:)
Das Hauptmotiv der in Südafrika aufgewachsenen Künstlerin Marlene Dumas ist der Mensch in seiner verstörenden Vielschichtigkeit. Die meist figurativen Arbeiten der Künstlerin setzen sich - obwohl die Rassentrennung der Apartheid nie explizit Thema ihrer Arbeit ist - schon früh und sehr deutlich mit dem Konflikt zwischen Hell und Dunkel auseinander. Zentrales Thema der Arbeiten Dumas sind die Auswirkungen der medial vermittelten Bilderkultur der westlichen Welt auf die soziale Identität des Individuums, insbesondere im Bezug auf die Übersexualisierung des weiblichen Körpers. 
Ab 1979 widmete sich Dumas nach Immigration in die Niederlande dem Studium der Psychologie. Die gewonnenen Erkenntnisse über die Beschaffenheit der menschlichen Psyche fließen in die von Dumas geschaffenen (Ab-)Bilder des Menschen ein. Dumas arbeitet ausschließlich nach Fotografien, die ihr die nötige Distanz zu ihrem Model bieten. Die Vorlagen für ihre Arbeiten wählt Dumas ohne Blick auf ihre Herkunft aus - sie stammen aus Modezeitschriften, pornographischem Material oder wurden von der Künstlerin selbst mittels Polaroid in ihrem sozialen Umfeld aufgenommen. Auch wenn Portraitarbeiten Dumas ihre eigene Tochter oder uns bekannte Prominente wie beispielsweise die Topmodels der 80er Jahre zeigen, sind ihre Figuren doch bis zur Verallgemeinerbarkeit stereotypisiert. Ihre Gesichtszüge sind bis auf die Merkmale in den Gesichtern reduziert, die zur Darstellung der psychischen und physischen Folgen des Lebens in einer verrohten Welt nötig sind. Permanent scheinen ihre Figuren den Gefährdungen der modernen Welt ausgesetzt, sie wirken bis aufs Intimste entblößt, dem Blick des Betrachters ausgeliefert. Auch dem Trägermaterial ihrer Arbeiten setzt Dumas schwer zu, indem sie das vom Wasser der Aquarellfarben wellig gewordene Papier durchlöchert, zerstört und anschließend neu collagiert. Durch Übermalungen und Offenlassungen entstehen Bildräume an der Grenze zum Gegenständlichen, die dem Betrachter Raum für eigene Erwartungen und Assoziationen lassen.


Anna Katharina Schäfer, kunstaspekte 2012

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